PropTech in a Nutshell (Teil 1):
Von PropTech bis CreTech

Als Startup werden gemeinhin neu gegründete Unternehmen bezeichnet, von denen sich externe Kapitalgeber aufgrund ihres disruptiven Geschäftsmodells ein überproportional hohes Wachstum erwarten. Die Gründung selbst liegt meist erst wenige Monate/Jahre zurück oder das Unternehmen befindet sich sogar noch in der Gründung. Die Finanzierung erfolgt dabei in aller Regel weniger über klassische Wege wie Eigenkapital und/oder Bankkredite, sondern vielmehr über externe Risikokapitalgeber wie Business Angels und/oder Venture Capital Fonds.

In den meisten Fällen erweist sich das Investitionsrisiko der Kapitalgeber aufgrund des frühen Stadiums der Unternehmensentwicklung bzw. der Neuheit des Geschäftsmodells als besonders hoch, weswegen sie sich auch eine entsprechend hohe Rendite in relativ kurzer Zeit (ca. 5 bis 10 Jahre) versprechen. Dafür bedarf es jedoch zwangsläufig eines außerordentlich hohen Wachstumspotenzials, wobei sich Investoren mindestens eine Verzehnfachung ihrer Einsätze erwarten sollten. Diese vermeintlich strengen Anforderungen an ein Investment sind allerdings auch gerechtfertigt, zumal statistisch davon auszugehen ist, dass 9 von 10 Startups scheitern und somit einen Totalverlust darstellen. Eine Startup-Beteiligung ist also vergleichbar mit einer Wette auf die Zukunft. Da diese aber auch für Brichard Immobilien in den Sternen steht, gilt es, sie gemeinsam mit den Startups aktiv zu gestalten.

Erklärung zur Grafik
Der imaginäre VC-Fond „Startup Ventures“ hat eine Laufzeit von 5 Jahren und ein Investitionsvolumen von 10 Mio. EUR. Ziel ist eine Jahresrendite von ca. 15% (vgl. die durchschnittliche jährliche Rendite des S&P 500 liegt bei etwa 10%), was wiederum einer Summe von ca. 20 Mio. EUR (= 1,15^5*10) am Ende der Laufzeit entspricht. Startup Ventures investiert nun je 1 Mio. EUR in 10 Startups und erhält dafür jeweils Unternehmensanteile in Höhe von 50%. Da bekanntlich 9 von 10 Startups keinen Erfolg haben, sind 9 Mio. EUR eigentlich schon von Anfang an verloren. Das zehnte (erfolgreiche) Startup muss also in 5 Jahren einen Unternehmenswert von 40 Mio. EUR erreichen, zumal BRI Ventures nur 50% der Anteile hält (= 20*2). Dies entspricht de facto einer Vervierzigfachung des eingesetzten Kapitals (= 40/1).

Immobilien-Startups im Überblick

1. PropTech – Digitale Transformation in der Immobilienbranche

Startups können in diversen Bereichen tätig sein. Je nach Branche wird beispielsweise zwischen FinTech (Finanzen), LegalTech (Recht), MedTech (Medizin), EdTech (Bildung), Healthtech (Gesundheit), InsurTech (Versicherung), FoodTech (Lebensmittel) oder GreenTech (Umwelt) unterschieden. Mit dem Begriff „PropTech“ (kurz für Property Technology) werden wiederum Startups bezeichnet, deren Geschäftsmodell auf der digitalen Transformation der Immobilienbranche basiert. Als Reaktion auf veraltete (analoge) Prozesse geht es bei PropTechs also um die Verschmelzung von Immobilien und Technologien, wobei neben der Digitalisierung derzeit insbesondere die Automatisierung verschiedener Standardprozesse mittels neuartiger Hard- und Software im Vordergrund steht. PropTech-Lösungen können dabei sowohl auf klassische Immobilienunternehmen (B2B) als auch auf die Endkonsumenten (B2C) ausgerichtet sein.

2. RE Tech – Real Estate Technology

Im angelsächsischen Raum findet sich häufig die Bezeichnung „RE Tech“ (kurz für Real Estate Technology). Der Begriff beschreibt im Wesentlichen dasselbe wie PropTech und kann daher synonym als Oberbegriff verwendet werden.

3. Residential Property Tech

Residential Property Technology beschreibt alle PropTechs, die sich mit Immobilienlösungen für Privatpersonen beschäftigen. Ziel ist es, den Erwerb oder die Anmietung von Immobilien zu erleichtern. Die Lösungen reichen daher von innovativen Immobilienportalen (mietz, wohnsinn) und digitalen Maklern (orea, trovato) über Werkzeuge zum Immobilienverkauf bzw. zur -finanzierung (fimobilia) bis hin zu reinen Selbstverwaltungstools (vermietet.de, immocloud).

4. CREtech – Corporate/Commercial Real Estate Technology

Unter dem Begriff „CREtech“ (Corporate Real Estate bzw. Commercial Real Estate Technology) werden sämtliche PropTechs subsumiert, die sich mit Unternehmens- oder Gewerbeimmobilien beschäftigen. Während sich Residential Property Techs also auf private Endkonsumenten fokussieren, sind CREtechs primär an gewerblichen Kunden interessiert. So gibt es beispielsweise eigene Immobilienportale für Gewerbeimmobilien (acquirepad), spezielle Facility Management Tools für Reinigung wie Wartung (wowflow, view, immotrack) oder aber auch Lösungen für das Management ganzer Parkgaragen (repark, payuca). Die möglichen Betätigungsfelder sind zahlreich und entsprechend fließend sind auch die Grenzen zu anderen PropTech-Sektoren.

5. ConTech – Construction Technology

Mit dem Terminus „ConTech“ (kurz für Construction Technology) werden alle PropTechs beschrieben, die sich mit dem Baugewerbe beschäftigen. Digitale Lösungen sollen dabei insbesondere die Kommunikation sämtlicher am Bau beteiligter Personen erleichtern sowie die Verwaltung, Dokumentation und Überwachung komplexer Konstruktions- bzw. Liefermanagementprozesse erleichtern (cathago, planradar, reebuild). Innovation im Bauwesen kann jedoch auch die verwendeten Methoden, Konstruktionen, Werkzeuge oder Maschinen betreffen (gropyus, woodspace, conbotics). Im Ergebnis geht es also darum, Abläufe zu beschleunigen und Baukosten zu verringern.

6. Smart Real Estate

Bei Smart Real Estate geht es um Produkte, Verfahren oder Systeme, die der Automatisierung und Vernetzung von Haushalten (Smart Home), Gebäuden (Smart Buildings) und/oder ganzer Stadtviertel (Smart City) dienen. In Zukunft sollen all diese Bereiche über das sog. Internet der Dinge (IoT) selbstständig miteinander kommunizieren, so dass beispielsweise ein Heizsystem, das wiederum an die Abwärme eines angrenzenden Bürogebäudes gekoppelt ist, vollkommen automatisch eine Wohnung vorheizt, sobald der Eigentümer mit seinem Auto in die sich ebenfalls völlig selbstständig öffnende Garage einfährt. Entsprechend reichen die smarten Lösungen von digitalen Türschlössern, die per App oder Fernzugriff geöffnet werden können (nuki, kiwi), über die Steuerung von Wärme und Strom (arteria, othermo, rockethome) bis hin zu fest verbauten Sensoren, die unter anderem Wasserschäden erkennen (lisios, sensaru).

7. Real Estate FinTech – Real Estate Financial Technology

Unter dem Begriff „Real Estate FinTech“ (kurz für Real Estate Financial Technology) werden sämtliche PropTechs zusammengefasst, die sich mit Immobilien als Vermögenswerte bzw. Anlageobjekte beschäftigen (dagobertinvest, brickwise, rendity). In der Regel werden dafür innovative Finanzprodukte und Dienstleistungen geschaffen, die über eine entsprechende Crowdinvesting-Plattform an mehrere (Klein-)Anleger ausgegeben werden. Nicht selten erfolgt die Emission dabei in Form eines Krypto-Assets über die Blockchain. Rechtlich handelt es sich in den meisten Fällen jedoch lediglich um Nachrangdarlehen.

8. Real Estate Legal Tech

Im Schnittbereich zwischen FinTech und LegalTech haben sich einige PropTechs auch auf die Digitalisierung rechtlicher Aspekte rund um das Thema „Immobilien“ spezialisiert. Hier geht es vor allem um die Abwicklung von Immobilienkäufen, wobei das Ziel letztlich darin besteht, diese Transaktionen schneller, kostengünstiger und sicherer zu machen (realest8). Ebenso bieten einige Proptechs Unterstützung bei vermeintlich hohen Mieten (fairemiete) oder aber dem Verwalten von Mietkautionen (garentii).

9. Shared Economy Real Estate

Unter dem Begriff „Sharing Economy“ werden Geschäftsmodelle subsumiert, die allesamt auf die gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch unterschiedliche Beteiligte abzielen. Besonders erfolgreich erweist sich dieses Konzept bei der Kurzzeitvermietung von Wohnungen, zumal auf diese Weise deutlich höhere Mieterträge erzielt werden können. Allseits bekannt ist sicherlich airbnb, wo einzelne (Gäste)zimmer bzw. ganze Apartments für touristische Zwecke angemietet werden können. Ähnliche Konzepte gibt es jedoch auch für Studentenunterkünfte (insbesondere für internationale Studierende während eines Auslandsemesters). Ebenso nutzen Geschäftsleute oder auch Firmen, die etwa für Bewerbungen oder Angestellte aus dem Ausland vorübergehend Wohnraum benötigen, derartige Angebote (wunderflats, kurzzeitwohnen, kurzeitmiete).

Nicht weniger interessant sind für viele Arbeitgeber aber auch sog. Coworking Spaces (andys.cc, wework). Dabei handelt es sich im Grunde um flexible Großraumbüros, in denen nicht nur die Angestellten eines einzigen Unternehmens arbeiten, sondern vielmehr verschiedene Personen wie Selbstständige oder Mitarbeiter von Startups. Die Infrastruktur (z.B. Tische, Stühle, WLAN oder Konferenzräume) wird dabei von dem jeweiligen Coworking Space Anbieter zur Verfügung gestellt und kann den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen der Kunden entsprechend individuell angepasst werden.

Startups können in diversen Bereichen tätig sein. Je nach Branche wird beispielsweise zwischen FinTech (Finanzen), LegalTech (Recht), MedTech (Medizin), EdTech (Bildung), Healthtech (Gesundheit), InsurTech (Versicherung), FoodTech (Lebensmittel) oder GreenTech (Umwelt) unterschieden. Mit dem Begriff „PropTech“ (kurz für Property Technology) werden wiederum Startups bezeichnet, deren Geschäftsmodell auf der digitalen Transformation der Immobilienbranche basiert. Als Reaktion auf veraltete (analoge) Prozesse geht es bei PropTechs also um die Verschmelzung von Immobilien und Technologien, wobei neben der Digitalisierung derzeit insbesondere die Automatisierung verschiedener Standardprozesse mittels neuartiger Hard- und Software im Vordergrund steht. PropTech-Lösungen können dabei sowohl auf klassische Immobilienunternehmen (B2B) als auch auf die Endkonsumenten (B2C) ausgerichtet sein.

Im angelsächsischen Raum findet sich häufig die Bezeichnung „RE Tech“ (kurz für Real Estate Technology). Der Begriff beschreibt im Wesentlichen dasselbe wie PropTech und kann daher synonym als Oberbegriff verwendet werden.

Residential Property Technology beschreibt alle PropTechs, die sich mit Immobilienlösungen für Privatpersonen beschäftigen. Ziel ist es, den Erwerb oder die Anmietung von Immobilien zu erleichtern. Die Lösungen reichen daher von innovativen Immobilienportalen (mietz, wohnsinn) und digitalen Maklern (orea, trovato) über Werkzeuge zum Immobilienverkauf bzw. zur -finanzierung (fimobilia) bis hin zu reinen Selbstverwaltungstools (vermietet.de, immocloud).

Unter dem Begriff „CREtech“ (Corporate Real Estate bzw. Commercial Real Estate Technology) werden sämtliche PropTechs subsumiert, die sich mit Unternehmens- oder Gewerbeimmobilien beschäftigen. Während sich Residential Property Techs also auf private Endkonsumenten fokussieren, sind CREtechs primär an gewerblichen Kunden interessiert. So gibt es beispielsweise eigene Immobilienportale für Gewerbeimmobilien (acquirepad), spezielle Facility Management Tools für Reinigung wie Wartung (wowflow, view, immotrack) oder aber auch Lösungen für das Management ganzer Parkgaragen (repark, payuca). Die möglichen Betätigungsfelder sind zahlreich und entsprechend fließend sind auch die Grenzen zu anderen PropTech-Sektoren.

Mit dem Terminus „ConTech“ (kurz für Construction Technology) werden alle PropTechs beschrieben, die sich mit dem Baugewerbe beschäftigen. Digitale Lösungen sollen dabei insbesondere die Kommunikation sämtlicher am Bau beteiligter Personen erleichtern sowie die Verwaltung, Dokumentation und Überwachung komplexer Konstruktions- bzw. Liefermanagementprozesse erleichtern (cathago, planradar, reebuild). Innovation im Bauwesen kann jedoch auch die verwendeten Methoden, Konstruktionen, Werkzeuge oder Maschinen betreffen (gropyus, woodspace, conbotics). Im Ergebnis geht es also darum, Abläufe zu beschleunigen und Baukosten zu verringern.

Bei Smart Real Estate geht es um Produkte, Verfahren oder Systeme, die der Automatisierung und Vernetzung von Haushalten (Smart Home), Gebäuden (Smart Buildings) und/oder ganzer Stadtviertel (Smart City) dienen. In Zukunft sollen all diese Bereiche über das sog. Internet der Dinge (IoT) selbstständig miteinander kommunizieren, so dass beispielsweise ein Heizsystem, das wiederum an die Abwärme eines angrenzenden Bürogebäudes gekoppelt ist, vollkommen automatisch eine Wohnung vorheizt, sobald der Eigentümer mit seinem Auto in die sich ebenfalls völlig selbstständig öffnende Garage einfährt. Entsprechend reichen die smarten Lösungen von digitalen Türschlössern, die per App oder Fernzugriff geöffnet werden können (nuki, kiwi), über die Steuerung von Wärme und Strom (arteria, othermo, rockethome) bis hin zu fest verbauten Sensoren, die unter anderem Wasserschäden erkennen (lisios, sensaru).

Unter dem Begriff „Real Estate FinTech“ (kurz für Real Estate Financial Technology) werden sämtliche PropTechs zusammengefasst, die sich mit Immobilien als Vermögenswerte bzw. Anlageobjekte beschäftigen (dagobertinvest, brickwise, rendity). In der Regel werden dafür innovative Finanzprodukte und Dienstleistungen geschaffen, die über eine entsprechende Crowdinvesting-Plattform an mehrere (Klein-)Anleger ausgegeben werden. Nicht selten erfolgt die Emission dabei in Form eines Krypto-Assets über die Blockchain. Rechtlich handelt es sich in den meisten Fällen jedoch lediglich um Nachrangdarlehen.

Im Schnittbereich zwischen FinTech und LegalTech haben sich einige PropTechs auch auf die Digitalisierung rechtlicher Aspekte rund um das Thema „Immobilien“ spezialisiert. Hier geht es vor allem um die Abwicklung von Immobilienkäufen, wobei das Ziel letztlich darin besteht, diese Transaktionen schneller, kostengünstiger und sicherer zu machen (realest8). Ebenso bieten einige Proptechs Unterstützung bei vermeintlich hohen Mieten (fairemiete) oder aber dem Verwalten von Mietkautionen (garentii).

Unter dem Begriff „Sharing Economy“ werden Geschäftsmodelle subsumiert, die allesamt auf die gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch unterschiedliche Beteiligte abzielen. Besonders erfolgreich erweist sich dieses Konzept bei der Kurzzeitvermietung von Wohnungen, zumal auf diese Weise deutlich höhere Mieterträge erzielt werden können. Allseits bekannt ist sicherlich airbnb, wo einzelne (Gäste)zimmer bzw. ganze Apartments für touristische Zwecke angemietet werden können. Ähnliche Konzepte gibt es jedoch auch für Studentenunterkünfte (insbesondere für internationale Studierende während eines Auslandsemesters). Ebenso nutzen Geschäftsleute oder auch Firmen, die etwa für Bewerbungen oder Angestellte aus dem Ausland vorübergehend Wohnraum benötigen, derartige Angebote (wunderflats, kurzzeitwohnen, kurzeitmiete).

Nicht weniger interessant sind für viele Arbeitgeber aber auch sog. Coworking Spaces (andys.cc, wework). Dabei handelt es sich im Grunde um flexible Großraumbüros, in denen nicht nur die Angestellten eines einzigen Unternehmens arbeiten, sondern vielmehr verschiedene Personen wie Selbstständige oder Mitarbeiter von Startups. Die Infrastruktur (z.B. Tische, Stühle, WLAN oder Konferenzräume) wird dabei von dem jeweiligen Coworking Space Anbieter zur Verfügung gestellt und kann den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen der Kunden entsprechend individuell angepasst werden.